Jeder Krippenfreund hat sich sicher schon einmal mit dem Gedanken beschäftigt, als Vorbild für einen Krippenstall ein markantes Gebäude aus seiner Heimat entsprechend als Modell zu bauen.
In den vielen Jahren, in denen wir Krippen und Krippenställe in allen möglichen Stilrichtungen auf Weihnachtsmärkten präsentiert haben, konnten wir immer wieder die unterschiedlichsten Meinungen der zahlreichen Weihnachtsmarktbesucher feststellen. Finden viele Betrachter die wiedererkennbare Heimatkrippe besonders ansprechend, so wird dieser Stil von anderen Betrachtern mit beispielsweise dem Kommentar abgelehnt: „Jesus wurde nicht in einem Eifeler Kuhstall geboren!”
Ich möchte daher dieses Meinungsbild etwas gerade rücken. Ich selbst bin ein Freund der „Orientalischen Krippe”, da dieser Stil meiner Vorstellung der Weihnachtsgeschichte am ehesten entspricht. Eine Mehrzahl angebotener Krippenställe entspricht jedoch eher dem alpenländischen Stil. Aber auch hier wurde Jesus nicht geboren. Die Erklärung ist an und für sich ganz einfach. Weite Regionen des Alpenlandes sind seit Jahrhunderten von der dort beheimateten Holzschnitzkunst geprägt. Eine sehr christlich orientierte Lebensweise des Alpenvolkes, eine lange und schneereiche Winterzeit, in der früher das Haus für Wochen kaum verlassen werden konnte sowie der Zufall, dass gerade das Holz, das für Schnitzarbeiten hervorragend geeignet ist, nämlich die in der Alpenregion beheimatete Zirbelkiefer, ließen die Kunst des Holzschnitzens hier heimisch werden. Und frei nach dem Spruch des Heiligen Franziskus 1200 – „Bauet die Krippe nach eurer Heimat” – wurde der Stil der Krippenhäuser bis in die heutige Zeit geprägt.
Beim Selbstbau unseres Eifeler Krippenstalles sollte es sich von der Charakteristik her um ein typisches Fachwerkhaus aus der Eifel handeln, das für die Darstellung des Krippenstalls geeignet ist. Hierbei ging es uns nicht um die Realisation eines hundertprozentigen Nachbaus, sondern um einen Wiedererkennungswert des dargestellten Objektes.
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